Serie Untersuchungsmethoden an Bäumen – Wurzelsuche Arboradix

Wurzelsuche mit Arboradix

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Untersuchungsmethoden an Bäumen“ mit folgenden Inhalten:

– 1. Blog: Zugversuch
– 2. Blog: Arbotommessung
– 3. Blog: Resistograph
– 4. Blog: Wurzelsuche Arboradix

Wurzelsuche. Mit dem Arbotom und einem Zusatzmodul genannt Arboradix können wir über die Schallgeschwindigkeitsmessung Wurzeln lokalisieren.
Unsere Kunden benötigen die Messergebnisse und unsere Auswertungen z. B. in folgenden Fällen:

Neubau oder Erweiterung. Auf einem Grundstück steht ein Baum, der erhalten werden soll. Baumaßnahmen sind geplant. Für die Erteilung der Baugenehmigung ist es erforderlich zu wissen, wo dieser Baum seine Wurzeln hat. Erst dann wird entschieden, wie nah die Bebauung an den Baum heranreichen kann. – Oder welche Maßnahmen zum Baumschutz und in welchem Bereichen ergriffen werden müssen, damit der Baum während der Baumaßnahme nicht geschädigt wird.

Nachbarschaftsstreit. Es wurden Schäden am Bauwerk durch Baumwurzeln festgestellt. Da es mehrere Bäume in der Nähe gibt, ist es strittig, welcher Baum die Schäden verursacht hat und welcher Baumbesitzer nun regulieren sollte.

– Bodensanierung. An großen, wertvollen Bäumen werden manchmal Bodensanierungen vorgenommen um den Baum zu unterstützen und längerfristig zu erhalten. Bäume mit eingeschränkten Wurzelräumen bilden Ihre Wurzeln nicht immer symmetrisch aus. Um die Bereiche in denen Maßnahmen vorgenommen werden genau abstecken zu können, ist es möglich mit der Wurzelsuche die vorhandenen Wurzeln genau zu lokalisieren.

– Baumschäden durch Tiefbauarbeiten. Nach Bauarbeiten werden Vitalitätsverluste an Bäumen festgestellt. Der Bauunternehmer leugnet jede Verantwortung. Aufgrund der Wurzelsuche kann festgestellt werden, ob während den Arbeiten statisch wichtige Wurzeln im Grabungsbereich vorhanden waren oder sind. – Diese Frage stellt sich oft bei Kanalgrabungen für Versorgungsleitungen. Hier wird der Baumschutz oft nicht geplant und einfach drauflosgehackt. Mechanischen Schäden an den Wurzeln folgt oft Pilzbefall da die Sporen nun ungehindert in die Leitgefäße eindringen können. Sichtbar werden diese Schäden erst nach etwa 3 Jahren – wenn die Belaubung plötzlich nachlässt und die Krone schütter wird…

Früher hat man Wurzelsuchgräben mit Saugbaggern erstellt. Das Problem dabei sind allerdings immer die unvermeidlichen Verletzungen, die den Wurzeln dabei auch zugefügt werden. Es gibt verschiedene Verfahren, das eine oder andere etwas schonender, aber immer wird das Erdreich dabei entfernt und die Wurzeln werden zum Teil freigelegt.
Dies erübrigt sich mit der Schallmessung, denn es ist uns hier auch möglich unter Asphalt zu messen. Plattenbelege, Asphalt, Rasen – alles kann so bleiben wie es ist. Die Wurzelsuche funktioniert hier wirklich verletzungsfrei.
Ein weiterer Vorteil ist der geringere Aufwand. Das macht diese Messungen auch viel günstiger im Vergleich mit aufwendigen Grabungen. Das Gerät ist handlich und wirklich auch auf engstem Raum einsetzbar.

Funktion. Das Messverfahren Arboradix beruht auf Schallübertragung.
An jedem erkennbaren Wurzelanlauf am Stammfuß wird ein Sensor angebracht. Mit der Sensorlanze werden Messpunkte im Wurzelraum beschallt. Sind Wurzeln im Boden vorhanden, wird ein Kontakt zu dem zugehörigen Sensor am Baum registriert. Dadurch ergibt sich eine graphische Darstellung des durchwurzelten Bereiches (s. unten).

Die unterschiedlichen Farben stehen für die Übertragungsgeschwindigkeiten des Schalls zwischen Bodenoberfläche und Wurzelanlauf.

In verdichteten Böden sind Messwerte bis. 1,2 m Tiefe erreichbar.
Auf lockeren Böden sind Messwerte bis 0,5 m Tiefe gewährleistet.
Für Ergebnisse in tieferen Schichten wird die Sensorlanze in den Boden eingeschlagen. So können Messwerte bis 2,2 m bzw. bis 1,5 m Tiefe erhoben werden.

Hier die Computergrafik einer Arboradixmessung:

Arboradix Compuergrafik Bauroth Baumgutachten Baumpflege Freising

Nähere Infos zum Arboradix finden Sie auf der Herstellerseite von Frank Rinn: Heidelberg: Rinntec

Zu den anderen Blogs der Serie wechseln:
– 1. Blog: Zugversuch
– 2. Blog: Arbotommessung
– 3. Blog: Resistograph

1 Kommentar zu „Serie Untersuchungsmethoden an Bäumen – Wurzelsuche Arboradix“

  1. Vielen Dank für den Beitrag! Wie beschrieben muss ich mich wegen eines Nachbarschaftsstreits mit dem Thema auseinandersetzen, allerdings mit einer anderen Art davon. Mein Nachbar erzählte mir neulich, dass er für Gartenarbeiten einen Saugbagger gemietet hat, aber ich habe Sorgen um die Wurzeln meines Apfelbaums, der am Rand des Grundstücks steht. Ich werde ihm mal nahelegen, ein wenig sorgsamer in Richtung meines Grundstücks zu sein.

    Sehr geehrte Frau Samsel, es ist möglich, die Wurzeln Ihres Apfelbaumes vorab zu lpkaliseren – dann weiß der Nachbar, wo er nicht eingreifen darf. BeiBedarf können sie uns gern mailen: info@bauroth.eu
    Grüße, Jana Bauroth

Schreibe einen Kommentar zu Melanie Samsel Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.